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Vikram, AnuradhaGrant, AlexandraMusiker, MusikerinRabinovitch, AddyMusiker, Musikerin
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR19,50
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ISBN/GTIN978-1-7378388-7-6
ProduktartTaschenbuch
EinbandKartoniert, Paperback
Verlag Rebeccca S. Olmstead
Erscheinungsdatum31.07.2023
SpracheEnglisch
MasseBreite 142 mm, Höhe 170 mm, Dicke 23 mm
Gewicht340 g
Artikel-Nr.26975064
KatalogLibri
Datenquelle-Nr.A47336510
WarengruppeBelletristik | Erzählende Literatur
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James Baldwin ist kein Autor für sanfte, ruhige Geschichten - vielmehr spürt man ab den ersten Seiten eine unfassbare Intensität und erlebt hier eine berührende, schmerzhafte und innig-intensive Liebesgeschichte zweier weißer Männer in Paris. Fern der Heimat treffen beide fast schicksalshaft aufeinander und Baldwin lässt nicht umsonst das Wort 'Guillotine' bereits zu Beginn des Romans fallen. So endgültig und unabwendbar ist diese Verbindung zwischen David und Giovanni - doch ersterer versucht seiner sexuellen Identität zu entkommen, redet sich ein, das heteronormative, unschuldige Leben eines weißen Amerikaners führen zu können und verdammt sich selbst und alle um sich herum zur Einsamkeit und Selbstaufgabe. Allgemeine Verzweiflung über das konservative Elternhaus, stete Geldnöte und die Flucht ins Ausland lassen den eigenen Abgrund nur weiter aufklaffen. Das schlimmste nach all der Tragik? Das Alleinsein mit einem Übermaß an Selbsterkenntnis über die eigene Fehlbarkeit.
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Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse am und nach dem 7. Oktober 2023 liest man dieses Buch mit einer besonderen Intensität. Susan Abulhawa beschreibt darin die Zeit zwischen 1941 und 2002 aus der Perspektive der Palestinenserin Amal und ihrer Familie. Viele Ereignisse sind einem als Europäer unbekannt oder nur aus anderer Perspektive berichtet worden. Deshalb ist dieses Buch nicht nur eine äußerst berührende Familiengeschichte, sondern auch ein hilfreicher Beitrag zum Verständnis des Nahost-Konflikts. Ein absoluter Lesetipp!
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In der Fortsetzung seiner Bestseller "Achtsam morden" und "Das Kind in mir will achtsam morden" schickt Karsten Dusse seinen inzwischen schon sehr achtsam lebenden Björn Diemel auf den Jakobsweg. Pilgern soll er. Sich vier Wochen lang nur mit sich selbst beschäftigen, und der Frage, was er sich für eine gelungene zweite Lebenshälfte wünscht. So rät es ihm sein Achtsamkeitstherapeut nachdem Diemels 45. Geburtstag in einer mittleren Katastrophe mündete.
Schon bald wird klar, dass er diese Wanderung keineswegs in der ersehnten Stille erleben wird, ja, dass die, die ihm auf den Fersen sind das Nachdenken über eine zweite Lebenshälfte nicht nur erschweren, sondern es vielleicht sogar völlig überflüssig machen?
Ein herrlich kurzweiliger, frecher und skurriler Krimi, geeignet für Achtsamkeitsanhänger*innen und -Skeptiker*innen gleichermaßen, begeisterte Dusse-Fans ebenso wie Neueinsteiger*innen. Letztere sollten schon mal ganz achtsam Zeit für die ersten beiden Teile einplanen.
Mit dem "Markisenmann" gelingt Jan Weiler einmal mehr ein kurzweiliges, unterhaltsames Leseerlebnis: Die 15jährige Kim sieht sich gezwungen, die Ferien bei ihrem unbekannten Vater Ronald "Ronny" Papen zu verbringen, nachdem sie ihren jüngeren Bruder bei einem missglückten Grillabend vor Wut in Brand gesteckt hat. Was zunächst wie eine Strafe klingt, entwickelt sich für Kim zu einem Glücksfall und der einmaligen Gelegenheit, dem Familiengeheimnis der Papens auf die Schliche zu kommen. Zwischen den skurrilen und authentischen Figuren des Ruhrgebiets entwickelt sich eine witzig emotionale Geschichte, die mir beim Lesen viel Freude gemacht hat. Der emotionale Tiefgang ist mit "Maria, ihm schmeckst nicht" zwar nicht zu vergleichen, aber für ein paar schöne Lesestunden ist dieser Autor immer eine gute Empfehlung!
Das Setting und das Personal dieses Romans (Marokko in den 50er Jahren) macht es einem am Anfang nicht leicht, sich mit der Story zu identifizieren. Aber das, was einem das Reinkommen auf den ersten Seiten etwas erschwert, macht am Ende auch die Stärke dieses wunderbaren Buches aus: ein Blick auf die jüngere Geschichte aus einer (für mich) gänzlich unbekannten Perspektive, spröde Protagonisten, die jedem Klischee trotzen, und die Chance seine eigenen Ansichten gründlich zu reflektieren. Dadurch wird das Buch zu einer spannenden Geschichte mit jeder Menge Potenzial zum Lernen und Reflektieren.
Ocean Vuong gelingt es in seinem Romandebüt auf herzzerreißende Art und Weise zu erzählen: von der ersten Liebe zu einem Jungen, der in der Medikamentensucht versinkt, von der vietnamesischen, vom Krieg verrohten Mutter, und von einem Leben in der amerikanischen Kleinstadt, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Ein autobiografischer und schockierend ehrlicher Beitrag zu hochaktuellen Diskursen und politischen Missständen in den USA. Brilliert durch eine wunderschöne, fast lyrische Sprache.
Am Fuße der Karpaten liegt dieses kleine Dorf, in das die namenlose Ich-Erzählerin nach ihrem Studium der Malerei in Paris zurückkehrt. Noch nie wurde dieses transsilvanische Örtchen mit Vampirgeschichten in Verbindung gebracht, bis jetzt - als eine gepfählte Person am Grabe Draculas gefunden wird und damit alles Irrsinnige losbricht, was man sich touristisch nur vorstellen mag. Eine junge Frau beobachtet all dies, blickt kritisch auf das kommunistische Regime zurück, schweift ab und verliert sich selbst in vampirischen Fantasien, denn das Dracula-Grab liegt schließlich in der eigenen Familiengruft. Es wird also ein My fantastisch und der Roman parodiert auf seine Art und Weise die Schauerromantik des 19. Jahrhunderts, samt Aufgreifens eines gelungenen archaischen Stils. Die Geschichte des Landes wird ins aktuelle Licht gerückt, die Diktatur Ceausescus verurteilt und die immer noch herrschende Korruption in fiktiver Weise ans Licht gebracht. Ein ziemlich preiswürdiger Roman!
Über das Fremdsein in der eigenen Familie und das fehlende Wissen über die Herkunft derselben schreibt Pham in ihrem Debütroman auf sensible Art und Weise. In Ich-Perspektive begegnen wir Kieu (Kim genannt). Als Kind vietnamesischer Eltern ist sie in Deutschland aufgewachsen und weiß doch viel zu wenig über die Geschichte ihres Vaters oder die ihrer Verwandtschaft in den USA. Dort stirbt die Großmutter und die Familie soll die weite Reise auf sich nehmen. Leider merkt man der Hauptfigur das Zur-Reise-gezwungen-Werden zu jeder Zeit an und es breitete sich bei mir nur Genervtsein und Ödnis aus über ihr Jammern. Einzig spannend sind dann die Erzählabschnitte über die Vergangenheit ihres Vaters und Onkels - beide sind auf unterschiedlichen Wegen aus Vietnam geflohen und haben doch zu viel Einsicht in die Kriegswirren genommen. Obschon 'Sprache' ein großes Thema des Romans ist, überzeugte der Schreibstil selten. Viel zu einfache Sprache, klischeehafte Formulierungen, wenig Innovation.
Yishai Sarid schafft es, über den Krieg und seine Akteure zu schreiben, ohne zu werten, sich dem/der Leser*in ein eigenes Urteil bilden zu lassen. Er traut uns etwas zu, und das mag ich. Abigails Ich-Perspektive ist jene einer erfolgreichen und begehrenswerten Frau, einer Militärpsychologin mit messerscharfem Verstand - der es trotzdem nicht gelingt, den Krieg als das zu begreifen, was er ist - ein Gräuel. Eher sieht sie in ihrem Sohn einen pflichtbewussten Soldaten, in ihren Klienten potenzielle Liebhaber und in ihrem Vater den ewigen Antagonisten, pazifistisch und "von der alten Schule". Denn, "Siegerin" ist auch ein Roman über Männlichkeiten: meist sensibel, traumatisiert, hilfsbedürftig, aber immer sympathisch, zumindest sympathischer als Abigail selbst. Eine kluge Umkehrung klischeeisierter Geschlechterzuschreibungen und eine große Leseempfehlung für alle, die sich mit modernen israelischen Schriftsteller*innen auseinandersetzen möchten.
er Schreibstil dieses kurzen Romans von Alina Bronsky ist recht eigen. Es wird wenig bzw. nur das notwendigste beschrieben, zudem sehr direkt und schnörkellos. Obwohl alles sehr reduziert war, hatte ich trotzdem das Gefühl, dass viele Gerüche, Emotionen und Gedanken, die ich mit dem Sommer verbinde, gut ausgedrückt wurden und mir beim Lesen der Duft von Sonnencreme in die Nase stieg und mir der Geschmack von Pommes am See im Mund lag.
Bei der Geschichte handelt es sich um einen "coming of age"-Roman, wobei ich die Zielgruppe dennoch nicht bei jüngeren Leser:innen verorten würde, da der Roman sehr indirekt war, vieles offen gelassen wurde und die Charaktere und ihre Entscheidungen für mich nicht immer greifbar waren. Diese Punkte werden meiner Meinung nach auch der Leser:innen spalten; mir wurden leider zu viele Informationen unterschlagen oder fanden nur zu kurz Erwähnung.
So kalt und rau wie die See selbst schreibt Dörte Hansen in ihrem neusten Roman von der Familie Sander, die schon seit Ewigkeiten auf einer Insel lebt, einer Insel, die in den letzten Jahrzehnten immer mehr vom Tourismus übernommen wurde.
Teils hassen sie die Touristen, die das Leben der Einheimischen an die Ränder verdrängen und zahlen es ihnen heim, indem sie ihnen auf der Straße keinen einzigen Millimeter ausweichen, sich wenigstens dieses kleine Stück einfordern. Teils haben sie das Gefühl, nur durch die Touristen wirklich eine Funktion zu haben, jemand zu sein, etwas zu können. Teils bekommen sie die Touristen gar nicht mehr zu spüren, weil sie selbst so weit aus der Zivilisation geflohen sind, dass diese bei ihnen schon lange nicht mehr stattfindet, sie von ihr noch höchstens mal Besuch bekommen. Und teils spielen sie für die Touristen eine Fassade, das Bild des harten Seemanns, die ihnen schon lange nicht mehr entspricht, die sie aber brauchen, um weiterhin existieren zu können.
Der Roman Die Harpyie stammt aus der Feder von Megan Hunter. Dies ist ein eigenständiges Werk und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Ich persönlich habe bisher noch kein Werk von der Autorin Megan Hunter gelesen. Jedoch hat mich der Klappentext neugierig gemacht, es klang nach einem Roman mit interessanten Ansätzen und Gedankengängen. Daher habe ich mich ohne irgendwelche Erwartungen an dieses Werk herangewagt. Insgesamt hat die Autorin Megan Hunter mit ihrem Roman Die Harpyie einen wortgewandten und gefühlsstarken Roman geschrieben. Dieser bietet einen interessanten Einblick in die Gedankengänge von Lucy. Jedoch hätte ich mir in gewissen Situationen oder Ausführungen mehr Details oder Informationen gewünscht und nicht nur Andeutungen. Für diesen Roman möchte ich 4 Sterne vergeben.
Der Schreibstil von Hunter ist wortgewandt und ausdrucksstark. Mit wirklich bewegenden Worten wird hier eine aufwühlende Geschichte erzählt. Dieser Roman wird aus der Ich- Perspektive der Protagonistin Lucy erzählt. Dadurch bekommt der Leser einen vielseitigen Einblick in die Gedankengänge von Lucy und kann ihre Handlungen besser nachvollziehen, ihre Ängste und Sorgen, aber auch ihre Probleme und was sie belastet. Innerhalb des Buches gibt es kursive Passage. In diesen Szenen oder Gedankengängen bekommt man einen Einblick in die Vergangenheit von Lucy. Innerhalb ihres Lebens scheint sie einige schwierige Erlebnisse miterlebt zu haben, jedoch gibt es hier nur ein paar Andeutungen, nähere Ausführungen oder detailliertere Informationen sucht man hier leider vergebens. Es wird manches nur angedeutet, ohne dass die Autorin hier näher ins Detail geht. Auch erfährt man in diesen kursiven Passagen, dass sich Lucy schon immer mit dem Fabelwesen der Harpyie und dem Mythos um diese Wesen beschäftigt hat. Lucy scheint sich dieser Kreatur der Mythologie schon immer verbunden gefühlt zu haben und durch den Betrug ihres Ehemannes scheint dies wieder verstärkt wurden zu sein.
Auch wird man sofort in die Geschichte hineingeworfen. Ein bedeutungsschwerer Anruf verändert das Lesen von Lucy und ihrem Ehemann Jake komplett. Durch die gewählte Perspektive lernt man Lucy ganz gut kennen. Nach diesem folgenschweren Anruf erlebt sie starke Gefühle, wird quasi von diesen überrollt. Sie leidet und ich fand es interessant, ihre Gedankengänge mitzuverfolgen. Welche Gedanken sie sich macht und was sie in solch einer Situation durch den Kopf geht. Der Betrug nimmt sie sehr mit und sie versucht, mit dieser Situation umzugehen - auch wenn ihr dies immer mal zu Kopf steigt und ihre Handlungen sehr emotionsgeprägt sind. Im Gegensatz dazu ihr Ehemann Jake. Ihn lernt man zwar nicht so gut kennen wie Lucy, aber wie er mit all dem umgeht, hat ihn mir nicht gerade sympathisch gemacht. Er scheint kein Mitgefühl zu haben und hat kein Verständnis für Lucys Reaktionen. Ich persönlich hatte das Gefühl, dass ihn dies alles eher kalt lässt und er sein Leben gewohnt weiterleben möchte. Auch trifft er sich weiterhin mit besagter Affäre und gibt Lucy doch Gefühl, dass sie seinen Ehebruch eigentlich verursacht hat und dass sie sich, nachdem die Affäre rausgekommen ist, doch nicht so überspitzt und dramatisch zu verhalten hat. Wenn es diesen Anruf nicht gegeben hätte, Jake hätte wahrscheinlich weiterhin seine Affäre gepflegt und wäre zufrieden damit, dass sich die Frau um Haus und Kinder kümmert und ihre eigene Karriere hintenangestellt hat.
Es ist wirklich ein Roman mit starken Gefühlen, welche jedoch durch viele Zwischentöne lebt. Man muss hier teilweise zwischen den Zeilen lesen. Leider fehlen mir an manchen Stellen auch ein paar Ausführungen - ich hätte mir mehr Informationen gewünscht. Mir persönlich hat auch mal ein klärendes Gespräch zwischen den Ehepartnern gefehlt. Einen richtigen Dialog zwischen den beiden sucht man hier leider vergebens. Auch die Reaktionen der Kinder werden hier nur kurz angedeutet, sie merken, dass irgendwas bei ihren Eltern nicht stimmt und nehmen die Veränderung zwischen den beiden wahr. Aber leider bleibt es auch hier lediglich bei Andeutungen.
So ganz zufrieden hat mich das Ende leider auch nicht zurückgelassen. Es ist ziemlich abrupt, ich hätte so nicht damit gerechnet. Und auch hier wird dem Leser viel Spielraum für Interpretationen gelassen. Ich hätte mir ein paar klare Sätze mehr dazu gewünscht. So ist mir das Ende doch ein wenig zu offen. Aber dies ist Geschmackssache.
wunderbare Geschichte
Das Cover ist schon mehr als passend. Ich war zunächst skeptisch, ob eine Tennisspielerin ihre Geschichte in halbbiografischen Episoden, bei denen sie selber sagt, dass sie oft nicht ganz der Wahrheit entsprechen, wirklich gut ist. Ich wurde jedoch vom Gegenteil überzeugt. "Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht" ist in einem packenden Schreibstil geschrieben, man erlebt wie sie Feuer für den Sport fängt, der erste große Schock, als sie ihr erstes Spiel verliert und was diese Niederlage mit ihrem Ehrgeiz macht. Und immer wieder liegt sie Nachts hellwach im Bett und starrt an die Zimmerdecke. Getrennt von der Familie in fernen Ländern, nur um ihren Traum zu verwirklichen. Ich kann das Buch jedem empfehlen und besonders jungen Frauen, damit sie sehen wie willensstark man sein kann und dass wir alles erreichen können was wir nur wollen.
Achtsamkeit meets Galgenhumor 5 Sterne von mir und bitte mehr von diesem Galgenhumor, der wirklich ein Mordsvergnügen war!
Der Debütroman ?Achtsam morden? von Karsten Dusse hat mich absolut überzeugt. Die Mischung aus Achtsamkeits-Übungen, der Geschichte eines Mordes, den weiteren Geschehnissen und vor allem dem sarkastischen, schwarzen Humor hat mich sofort gepackt und ich habe das Buch wirklich am Stück verschlungen! Die Charaktere waren so klischeehaft wie genial. Die Szenerien innerhalb des Romans einfach nur urkomisch und das Buch selbst ein Genuss für Leute, die Dinge gerne zweideutig sehen oder zu ihrem Zweck deuten möchten.
This slim book is a classic of the Berlin Wall-genre (it's a thing, right?). The West German Schneider has lived in Berlin since the 70s. During the division he made friends with former East Berliners and made occasional trips across the wall. His experiences and ruminations on the walled city and the two states are loosely connected here as pub crawls, long conversations between friends and anecdotes about people who were unable to accept the existence of the wall. The humourous style may seem light-weight but there are some impactful observations hidden among them. Several of his thoughts on the different mindset of a nation raised in the knowledge that their news were being censored rings uncomfortably relevant in times of corona. Slim but powerful, this is a book for everyone grappling of the idea of the halved city and the daily existence in it.
Ein Liebesbrief an Leser*innen und eine Ode an das Buch. Verfasst von Virginia Woolf, übersetzt von Antje Rávik Strubel, umrahmt von klugen einleitenden und abschließenden Worten der kanadischen Autorin Sheila Heti: Der Essay "Wie sollte man ein Buch lesen?" ist ein Einfühlungstext für alle Buchliebenden. Er ist eine Einladung, das eigene Leseverhalten in Augenschein zu nehmen, vielleicht zu überdenken, sowie eine Anregung, malwieder ein paar halb gelesene oder längst vergessene Bücher aus dem Regal zu ziehen und ihnen neu zu begegnen. Ein richtig schönes Geschenk, wenn man noch eine kleine Aufmerksamkeit sucht. Lässt sich zudem hervorragend im eigenen Zimmer lesen, versprochen.
Truth be told, this might not be Ishiguro's masterpiece, but it's still a very good novel. There's a dreamlike quality to its setting, a post-Arthurian medieval landscape with a mist hanging over it that makes people forget things. The protagonists Axl and Beatrice set out to find the source of the mist, making the story take on a structure of revelation, as their lost memories slowly return to them and lay bare suppressed truths. All the places, people and creatures they encounter on their way seem to exist and to remain in a realm between the symbolic and literal - they can either be read as fantasy tropes or as allegoric illustrations of psychological and political constructs. Either way, Ishiguro does not lean towards one or the other, but leaves it all open to interpretation until the end. I enjoyed that very much.
Alex is a guest in other people's homes and lives - she invites herself in, takes what she can get and then disappears. Through Alex, the reader of Cline's new book takes on the role of a spectator, observing wealthy people's lives on Long Island from the outside looking in. Cline does a great job in conveying the uncanny feeling of long, hot summer days spent at your leisure, but there is more to it: something rotten lurking underneath the surface of all that decadence, a profound sense of unhappiness and aimlessness. We never reach the end of that already fading summer, though - "The Guest" is, like the Long Island vacationers, completely sealed off in its own world. Alex has no existence beyond this space, her thoughts and actions are not explicable by her past and remain inexplicable all along. This might be the real mystery at the heart of Cline's rich novel (in any sense of the word).
Süßes Buch, nette Menschen, Prickeln in der Luft, Spannung und Schach. Was will man mehr? Ali Hazelwood hat es einfach raus und dieses Buch ist deutlich weniger explizit, eignet sich also auch für jüngere Leserinnen. Das Cover ist nicht meins, aber da die englische Ausgabe genauso aussieht, scheint das Design anzukommen.
Frankie ist ein Streuner, der eines Tages zufällig an einem Haus vorbeikommt, in dem ein Mann mit einem Faden spielt, der von der Decke hängt. Neugierig kommt der Kater näher, stört den Menschen in seinem Tun und wird verletzt. So fängt sie an, die Geschichte von Frankie und Gold, die der Kater selbst erzählt. Ein wenig verweint klappe ich das Buch zu und bin traurig, dass es zu Ende ist. Der flapsige Erzählstil hat dazu beigetragen, mir das Thema Trauer und Depression näherzubringen, ohne dramatisch oder pathetisch zu sein, was daran liegt, dass ein Kater erzählt und kein Mensch. Das Leben und die Liebe sind schon schwer genug. Und dann hat man mal `n guten Plan und `n bisschen Hoffnung, und dann kommen die Menschen mit ihrem Realismus um die Ecke und machen alles wieder kaputt. Ich glaub, die Welt wäre schöner ohne den ganzen Realismus. Is' so. (Seite 94) Die Ansichten des Katers waren passend und tierisch genug, vor allem aber oft witzig, ohne übermäßig komisch zu sein, was zum Thema gut gewählt war. Viele lustige Momente ergaben sich im Alltag, Stichwort: Situationskomik. Ernster Hintergrund, wichtiges Thema und eine Geschichte von Freundschaft, Geborgenheit und der Frage nach dem Sinn des Lebens. Ich gebe zu, mich ein wenig in Frankie verliebt zu haben, weiß aber natürlich, dass ich gegen Puschnelka Schnurrilenko keine Chance haben würde. So bleibt mir nur die Hoffnung, dass es ein Wiedersehen gibt mit Frankie, dem Kater, diesem liebenswerten Lebenssinn. Volle Punktzahl und eine Leseempfehlung gibt es dafür gerne von mir.
Autor/in
Vikram, AnuradhaGrant, AlexandraMusiker, MusikerinRabinovitch, AddyMusiker, Musikerin
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Schlagworte
Libri
Fiction - Science Fiction